vlaMas Photography Fotograf aus dem Burgenland für Hochzeit, Familie & Portraits

Road Trip USA – Canada (Part 1)

Seit Freitag 7. August befinde ich mich gemeinsam mit 2 Freunden und meiner Freundin in den USA. Für die nächsten 3 Wochen sind Städte wie Washington, New York oder Miami unsere Heimat. Doch auch Kanada wird von uns angesteuert: Toronto, Quebec, Ottawa, Montreal. Während ich diesen Reisebericht schreibe, sitzen wir gerade in unserem Mietwagen, den wir in Buffalo übernommen haben und uns hoffentlich heil nach Boston bringt. Das Wetter ist aktuell bewölkt und angenehm erfrischend am Morgen mit rund 22 Grad. Gegen Mittag steigt der Pegel meist auf 30 Grad. Zum Sightseeing also perfekt. Lediglich zu unserer Ankunft in Toronto überraschte uns der Regen.

Washington:

Bereits vor 17 Jahren verschlug es mich erstmals in die USA und auch da war Washington ein Halt auf unserer Karte. Per Flieger ging es direkt von Wien in die Hauptstadt der USA. Washington wirkt ganz untypisch, wenn man andere amerikanische Großstädte kennt: sauber, unspektakulär, (relativ) wenig Armut. Seltsam war die Tatsache, dass wir an einem Freitagabend fast alleine vor dem Weißen Haus unsere Fotos knipsen konnten. Keine Touristen die sich gegenseitig mit ihren Selfie-Stängeln Lichtschwertduelle oder andere Prügeleien lieferten, nur damit man möglichst ganz „nah“ zum Oval Office erscheint. Dass der Zaun, der das gesamte Areal umfasst und zur Straße hin abgrenzt, gefühlte 300 m entfernt vom eigentlichen Gebäude steht, vergisst so mancher dann. Unseren Emotionen, die so manchen neumodischen Touristen erfasst sobald man in den USA vor dem Zuhause eines gewissen Barack O. steht, ließen auch wir freien Lauf und schossen ein #Selfie.

Dem Jetlag schlugen wir erfolgreich ein Schnippchen indem wir bis 4 Uhr Morgens MEZ wach waren. Den nächsten Tag starteten wir um 9 Uhr oder wie die Amerikaner sagen: 9 a.m. Eine lange Wegstrecke lag vor uns: Pentagon, Lincoln Memorial, Monument, Arlington Cemetery, World War II Memorial, Jefferson Memorial. Dass Washington doch auch von manch anderen Touristen besucht wird, sahen wir an diesem Tag. Egal wo man sich befand oder auch nur kurz ein Gebäude betrat um eventuell nur kurz einen Blick in der Lobby zu erhaschen: Menschenschlangen! Na gut, was anderes darf man auch gar nicht erwarten…

Amerika ist irgendwie traurig-witzig-ironisch zugleich. All die Kriege, die das Land bisher gegen den Rest der Welt geführt hat oder hatte, nimmt der Staat sich zur Hilfe für unglaublichen Patriotismus, den man Touristen in Form von kräftigem Flaggenschwingen und Filmen mit donnernder Musik zeigt. Aber gut, wie soll man die Kriegslust aus der Vergangenheit auch anders als Erfolg und Mittel zum Zweck verkaufen? Vor dem Weißen Haus war gerade einmal eine einzelne alte Frau zu sehen, die gegen Krieg, aber auch gegen ausländische Einwanderer protestierte. Ein Plakat mit einem Hakenkreuz hatte sie ebenfalls vor ihrem Zelt aufgestellt, welches auch eine Gruppe Schwarzer anzog. Als sich diese vor der gebrechlichen Dame aufbauten, verging ihr scheinbar so manche Parole.

Nachdenklich stimmte mich dann der Arlington Friedhof wo unzählige Kriegsveteranen und deren Frauen/Männer begraben lagen. Ich knipste zwar meine Fotos von den hunderttausend weißen Grabsteinen, die alle gleich aussahen und sich nur durch ihre Prägung auf der Vorderseite unterschieden, aber seltsam war die Situation schon. Während viele Soldaten ihr Leben für den Krieg und ihr Land opfern, spazieren andere Menschen mit Eis oder Sandwich in der Hand durch ihre letzte Ruhestätte ohne einen Gedanken an die Gefallenen zu hinterlassen.

Buffalo:
Am folgenden Nachmittag machten wir uns auf zum National Airport um den Flieger Richtung Buffalo zu besteigen. 60 holprige Minuten später landeten wir pünktlich in der Stadt. Noch am Flughafen nahmen wir unseren Mietwagen, einen Nissan Rogue entgegen. Für die nächsten 10 Tage soll dieser uns von Stadt zu Stadt zu bringen. Bevor wir die kanadische-amerikanische Grenze erreichten, steuerten wir noch einen Parkplatz unweit der Niagarafälle an. Ein imposantes Naturschauspiel zwischen zwei Millionenstaaten wurde uns geboten. Über 70 Millionen Liter Wasser fließen pro Minute die Klippen herunter. So manch Mutiger und auch Wasserfester stellte sich dann in einer Warteschlange für die nächsten 60 min. an, damit er noch näher an die Wasserfälle ran durfte und diese ihn im wahrsten Sinne des Wortes nass macht. Wir waren nicht unter diesen Wahnsinnigen und machte uns auf zur Grenze Richtung Hotel, welches auf der kanadischen Seite direkt bei den Wasserfällen postiert war. Dass auch in Kanada ein halbes Liter Bier weit über 7$ kostet, bemerkten wir an jenem Abend in einem Restaurant. Der Stimmung tat es keinen Abbruch. Den gleichen Abend nutzte ich noch für Langzeitbelichtungen von den Wasserfällen und beleuchteten Wolkenkratzern. Mit unseren Smartphones hatten wir besonderen Spaß als ich der Gruppe vorschlug, dass sie etwas in die Luft zeichnen sollen während ich mit der Kamera ihre Bewegungen aufzeichne. Gesagt getan knipsten wir einige tolle Fotos. Wir genossen noch den Abend und spazierten entlang jenen Weg der parallel zu den Wasserfällen verlief. Am nächsten Morgen erhielten wir den ersten kulinarischen Kulturschock als wir ein Frühstück in einem typischen Café erhielten: Eierspeise, 2 Stück Brot, 2 Würstchen, 2 Scheiben Speck, Marmelade und Butter. Alles auf einem Teller, in welchem sich in der Mitte bereits nach wenigen Minuten erste Fettlacken gebildet hatten. Na gut, wenigst gab es zum Runterspülen ein Glas Orange Juice und miesen Filterkaffee. Nach diesem Highlight machten wir uns auf zu den Niagarafällen um mit der Maid of the Mist (bzw. dem kanadischen Pendant) eine Bootsfahrt zu unternehmen. 20 nasse Minuten später hatten auch wir mit den Wasserfällen endgültig abgeschlossen und fuhren mit dem Mietwagen die rund 170 km weiter nach Toronto, wo wir die beiden nächsten Nächte verbringen sollten.

Toronto:

Ist man mal die Wolkenkratzer von NYC oder anderen Städten gewohnt, ist Toronto keine große Überraschung: Hochhaus auf Hochhaus reihen sich Hotels, Appartements, Büros oder andere Einrichtungen. Da unser Hotel zentral an einer Hauptstraße liegt, finden wir uns relativ rasch in der 2,2 Mio. Einwohner Stadt zurecht. Je später es wird, umso mehr Leute befinden sich auf der Straße. Hektisches Treiben zwischen Touristen, Arbeitern, die auf dem Weg nach Hause sind, und Heimatlosen. Viel Armut und Obdachlose sind auf der Straße zu sehen. Oftmals betteln sie direkt beim Ausgang einer Supermarktes und bitten um „Change“. Wechselgeld. Nach dem Abendessen in einem Lokal unter der Hauptstraße machen wir uns auf zu einem Abendspaziergang zum Hafen. Etwas Entschleunigung tut uns Vieren gut und wir genießen kurz die ruhige See. In einem Supermarkt kaufen wir noch Wasser und Bagels für das Frühstück am nächsten Morgen. Unser Hotel bot uns zwar Frühstück an, bei Preisen von rund 17$ pro Person und Frühstück lehnten wir dann aber doch dankend ab.

Der nächste Tag führt uns dann samt Fähre zu den Toronto Islands. Auf einer künstlich angelegten Insel finden wir Einwohner und Touristen zugleich Möglichkeiten zum Flanieren und Entspannen. Mehrere Schülergruppen begleiten uns. Auch ein Sandstrand bietet sich den Interessierten an. Da das Wetter an diesem Tag zwar wieder warm, aber nicht heiß ist, meiden wir diesen allerdings. Die gleiche Fähre bringt uns wenige Stunden später auch wieder zurück nach Downtown. Wir setzen unsere Sightseeingtour fort und erkunden die Innenstadt. Da in Toronto gerade die Paralympics oder ähnliche Spiele stattfinden, sind viele Offizielle in Trikots und anderen Aufzügen zu sehen. Beim CN Tower, übrigens bis vor wenigen Jahren noch das höchste Gebäude der Welt (jetzt ist es das Burj Khalifa), hatte sich bereits eine lange Warteschlange gebildet und bei einer Wartezeit von weit über 60 min beschließen wir einen Bogen um das Gebäude zu machen. Meine Höhenangst dankt es mir. Ein weiterer Halt unserer Tour ist das größte unterirdische Einkaufszentrum der Welt. Auf insgesamt 3 Stockwerken unter Erde finden sich angesagte Marken und andere Shops, die das Paradies für Shoppingbegeisterte bilden. Höhepunkt des Centers: ein riesiger Marktplatz, wo sich Fastfoodketten aneinanderreihen und um die Gunst der hungrigen Besucher betteln. Wir steuern wieder das gleiche Lokal wie den Abend zuvor an und schlagen uns den Bauch mit Nachos, Burgern und Bier voll. Typisch kanadisch/amerikanisch eben.

Der nächste Morgen beginnt mit der Abfahrt um 8 Uhr Richtung Kingston bzw. rund 450 km nach Ottawa. Während der Autofahrt schreibe ich diese Zeilen.
Fortsetzung folgt…

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