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Von Polizisten mit Lada’s und Vodka in 4 Größen – Teil 2

Nachdem wir unser Zimmer im Hotel bezogen hatten, welches, bis auf die Tatsache, dass man auf der Toilette beim Verrichten des Geschäftes mit den Knien an der Badewanne anstieß, vollkommen in Ordnung war, machten wir uns also auf den Weg in Richtung Dorm. Dorm leitet sich von Dormitory ab und ist demnach das Studentenheim in StP, in welchem meine Freundin seit Anbeginn wohnt.

Doch halt! Wir brauchen Getränke, im Detail heißt das in RU, wir brauchen Vodka! Also ging es mit Zwischenstopp beim kleinen Kaufhaus weiter zum Dorm.

Am Eingang dessen erwartete uns schon ein „netter“ (im umgekehrten Sinn) Russe, der als Security den Eingang des Studentenheims kontrolliert. Alle Nicht-Bewohner des Heims müssen beim Betreten einen Personalausweis abgeben und spätestens um 23 Uhr das Wohnheim wieder verlassen – ja, dass RU so streng fremde Leute kontrolliert, sind wir doch wirklich nicht gewohnt 😉

Nach einem netten vergnüglichen Abend, mit Kommunikation vorwiegend englischsprachig (dem der Autor nach 6 Bieren nicht mehr ganz folgen konnte) machten wir uns wieder auf in Richtung Hotel – denn 23 Uhr wurde es recht schnell und was das bedeutet, gabs bereits oben erklärt.

Mit einer Maschrutka ging es auf zur nächsten U-Bahn Station. Was ich übrigens, glaube ich, noch nicht erzählt habe, ist die Tatsache, dass in StP, im Gegensatz zu Moskau, die U-Bahn Stationen auch in lat. Schrift – und somit uns Mitteleuropäern verständlich – angeschrieben sind. Also liebe Leser, ohne Wissen der kyrill. Schrift oder russ. Reiseführer, braucht ihr euch gar nicht nach Moskau zu bewegen, denn spätestens bei der Metro Station werdet ihr laut um (russische) Hilfe schreien.

Die St. Petersburger Strassen sind durchwegs frei von Zigaretten-Stummeln o.ä. Dreck befreit, man könnte fast sagen, sie sind rein. Ich hab mir von meiner Freundin sagen lassen, dass dies auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass hinter jedem 2. Passanten eine Strassenkraft die Wege säubert. Oder anders gesagt: Arbeitsplatzbeschaffung für dumme Besucher StP.

Neben den Polizisten in Ladas, gibts natürlich auch weitere Einsatzkräfte in der Stadt. Feuerwehr, Rettung, Tiernotruf – alles vorhanden. Wenn da nur nicht der kleine, aber doch nicht unwichtige Punkt wäre, dass Einsatzkräfte prinzipiell nicht den Status des Vorrangs, wenn Blaulicht eingeschalten, genießen. Somit schlängelt sich die Rettung behutsam zwischen Ladas und Audis vorbei und warten brav an der roten Ampel. Wenn du als Patient im Rettungswagen bemerkst, dass du von Maschrutkas und Ladas überholt wirst, wird dir spätestens da klar, es wäre besser gewesen gleich zu verbluten oder per pedes das Krankenhaus aufzusuchen.

Nach dem typischen Sightseeing stand Dienstags auch ein Besuch eines Eishockey-Matches am Programm. StP hat seit dem Jahr 2000 eine wunderschöne Arena, die knapp 12.300 Besucher fasst. Da ich noch nie zuvor ein Match besucht hatte, war es für mich ein absolutes Novum der Spitzenklasse. Doch was denkt sich der sportbegeisterte Mensch, was noch zu einem guten Match dazugehört? – Klar, Bier. Also noch schnell vor Matchbeginn ein Bier holen und dann ab auf den Sitzplatz.

FEHLANZEIGE! Getränke oder Speisen dürfen NICHT am Sitzplatz konsumiert werden, sondern nur in den Pausen des Spiels. Um unseren Sitzplatz dann erstmals zu beziehen, mussten wir auch noch die russische Hymne abwarten, die natürlich nicht von Österreichern, die zu ihren Platz drängen, in ihrer allmächtigen Ausführung gestört werden soll.

StP gewann übrigens 5:2 gegen einen unterklassigen Gegner.

Nach dem Spiel holten wir uns noch eine Flasche des Staatsgetränks #1. VODKA!

Also rein in den nächsten Supermarkt und was steht im Regal? Klar, Vodka. Aber nicht im Umfang dessen, was man in Österreich in Märkten des REWE Konzerns erhält! Ein einziges Regal NUR mit Vodka. Kein Rum (für Russen völlig unbekannt) o.ä. Spirituosen, NUR VODKA!

Und das in 4 Ausführungen! Die 0,25l Flaschen drängen sich neben den 0,5, 0,7 & 1l Flaschen. Den Anblick einer möglichen 3l Flasche wollte ich mir dann doch ersparen.

Nach einer weiteren Nacht ging es dann für mich schon wieder über den Rückweg Frankfurt nach Hause.

Was ich von StP mitnehme?

Eine wunderschöne nordische Stadt, mit typischen Sehenswürdigkeiten & einem Flair, das nette Pelzhaubenträger, Polizisten in Ladas und Vodka in 4 Größen umfasst.

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